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Häufige Erkrankungen bei Frettchen:

in Krankheiten: 15.06.2011 14:32
von Vendetta81 | 10 Beiträge

Häufige Erkrankungen bei Frettchen:


Auf dieser Seite stehen einige „typische Frettchenerkrankungen“ in der Kurzbeschreibung, selbstverständlich sind hier nicht alle möglichen Erkrankungen aufgezählt und ein Gang zum Tierarzt ersetzt diese Seite auch nicht. Sollte das Frettchen krank sein, kann nur ein Tierarzt vor Ort die richtige Behandlung durchführen.


Allergie

Eine Überreaktion des Körpers auf bestimmte Stoffe in der Umgebung durch sogenannte Allergene nennt man Allergie. Dabei kann es vorkommen, dass ein Tier im Laufe seines Lebens eine Allergie entwickelt und sich diese erst im hohen Alter bemerkbar macht. Genauso kann es vorkommen, dass sich der Körper an gewisse Stoffe, wo er allergisch reagiert, mit der Zeit gewöhnt und die Allergie schwächer wird. Anzeichen einer Allergie können ganz unterschiedlich sein wie z.B. Schnupfen, Husten, Niesen, Hautrötungen, Hautveränderungen, Erbrechen, Durchfall uvm.. Eine Allergie kann zeitlich begrenzt (z.B. Heuschnupfen), ganzjährig (z.B. Hausstauballergie) oder mit Berührung bestimmter Stoffe (z.B. Futtermittelallergie) auftreten.


Analdrüse

Laut Tierschutzgesetz ist das Entfernen der Analdrüsen verboten, eine Ausnahme gibt es nur, wenn ein medizinischer Befund es dringend notwenig macht. Die Tiere benötigen diese Drüse für eine artgerechte Kommunikation untereinander. Normalerweise entleeren Frettchen die Drüsen bei jedem Kotabsatz von alleine, es kann allerdings vorkommen, dass diese Drüsen verstopfen. In so einem Fall sollten die Analdrüsen von einem Tierarzt entleert werden. Bei einer Analdrüsenverstopfung robben die Tiere mit dem Hinterteil am Boden entlang, sie belecken die Analgegend häufiger oder haben Probleme beim Kotabsatz.


Aujeszkysche Krankheit

In der Frettchenernährung sollte sowohl auf rohes als auch auf gekochtes Schweinefleisch verzichtet werden, da Frettchen für die Aujeszkysche Krankheit anfällig sind. Dies ist eine anzeigepflichtige Tierseuche beim Schwein, der Erreger dieser Krankheit gehört zu den Herpesvieren. Beim Frettchen führt er zu einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung mit zentralnervösen Erscheinungen, da es das gesamte Nervensystem befällt. Erkrankte Tiere lecken, kratzen und beissen sich dauernd, da sie einen erheblichen Juckreiz erleiden, der sich bis zum Ende immer weiter steigern wird. Sie zeigen Wesensänderungen auf, sind schlapper als sonst, haben Fieber und hören das Fressen auf. Im Endstadium folgen Schluckbeschwerden, Lähmungserscheinungen und Zuckungen, die hauptsächlich im Gesichtsbereich auftreten. Diese Krankheit verläuft innerhalb von 1-2 Tagen tödlich. Da der Juckreiz bei dieser Erkrankung sehr stark ist, nennt man sie auch Juckseuche, sie hat Ähnlichkeiten mit der Tollwut, allerdings treten bei der Tollwut am ganzen Körper Lähmungserscheinungen auf. Der Mensch ist von dieser Krankheit nicht betroffen, man sollte aber auch bei der Fütterung von Schweinefleisch bei anderen Haustieren wie z.B. Hunden und Katzen aufpassen. Eine Ansteckung erfolgt durch den Verzehr von infektiösem Schweinefleisch oder durch eine Berührung von verseuchten Gerätschaften bzw. Gegenständen.


Bauchspeicheldrüsentumor – Insulinom

Diese Tumorart kommt immer häufiger beim Frettchen vor. Das erkrankte Tier kann den eigenen Blutzuckerwert nicht mehr aufrecht erhalten und fällt in Unterzucker. Sollte das Tier im Unterzucker sein, zeigt es deutliche Unterzuckeranfälle. Die Symptome sind z.B. erhöhtes Speicheln, Gleichgewichtsstörungen, Krampfanfälle und Erbrechen. Die Tiere sind dabei apathisch und kaum ansprechbar. Meistens fahren sie mit ihren Vorderpfoten in die Maulhöhle, als ob sie etwas aus dieser herausholen wollen. Je nachdem wie groß der Tumor ist, haben erkrankte Frettchen einen Kugelbauch. Unterzucker stellt man mit den Glucosewerten (Blutzucker) in der Blutuntersuchung fest. Zusätzlich kann noch ein Ultraschall oder ein Röntgenbild Klarheit verschaffen. Eine Behandlung ist nur operativ möglich, allerdings kann man die Bauchspeicheldrüse nicht komplett entfernen. Somit ist diese Möglichkeit meistens nicht gegeben. Mit dem Medikament Proglicem 25 und im Endstadium mit zusätzlichem Cortison (hat die Nebenwirkung, dass es auf die Niere anschlägt) kann man versuchen, den Blutzucker im Normalbereich zu belassen. Bei einem Unterzuckeranfall muss sofort Zucker zugefüttert werden, damit der Blutzucker wieder steigt. Dies kann man entweder oral (über den Mund) mit Zuckerlösungen, Traubenzucker oder Pasten machen oder durch eine Glucose-Infusion. Allerdings nehmen die meisten Frettchen in einem Unterzuckeranfall keinerlei Nahrung an.


Botulismus

Dies ist eine meldepflichtige Erkrankung, die durch verdorbenes Futter entstehen kann. Botulismus ist nicht ansteckend, der Erreger heißt Clostridium botulinum. Clostridiumbakterien gedeihen und vermehren sich besonders unter einem Luftabschluss. Frettchen zeigen bei einer Erkrankung Lähmungserscheinungen der Extremitäten (Gliedmaßen), die Lähmung setzt sich langsam am restlichen Körper fort. Erkrankte Tiere sind apathisch, haben einen erhöhten Speichelfluss und leiden unter Atemnot. Eine Heilung ist bis jetzt nicht bekannt, sie verläuft immer tödlich.


Dauerranz bei der Fähe

Normalerweise kommt eine Fähe in regelmäßigen Abständen in die Ranz (dies ist die Zeit, wo Frettchen geschlechtsbereit sind). Bei einer Ranz riechen Frettchen vermehrt, wirken unruhig, markieren die Umgebung, das Fell verändert sich und die Geschlechtsorgane (Vulva bei den Fähen und Hoden bei den Rüden) schwellen deutlich an. Fähen sondern bei der Vulva ein schleimiges Sekret ab, die Vulva schwillt während der Ranz immer mal wieder leicht ab bzw. an. Nach der Ranzzeit, die im Herbst von alleine enden sollte, normalisiert sich der Körper und gelangt in eine Ruhephase, anschließend beginnt der Ranzzyklus von vorne. Bei Fähen kann es vorkommen, dass sie die Ruhephase überspringen und aus der Ranzzeit nicht mehr herauskommen. Die Tiere sind dauerhaft geschlechtsbereit, die erhöhten weiblichen Geschlechtshormone (Östrogene) schädigen dabei das rote Knochenmark. Dies führt zu einer Blutarmut (Anämie), diese ist im schlimmsten Fall sogar tödlich. Aus diesem Grund sollte man Frettchen immer kastrieren, vor allem wenn man mit den Tieren nicht züchten will. Anzeichen für eine Dauerranz sind u.a. Gewichtsverlust, Fieber, die Tiere sind apathisch, schlapper und durch die Blutarmut wirken die Schleimhäute sehr blass. Desweiteren zeigt die Fähe alle typischen Anzeichen einer normalen Ranz, nur dass diese eben unnormal lange andauert und die Vulva nicht abschwillt.


Durchfall – Diarrhoe

Ursachen für Durchfall können sehr unterschiedlich sein. Meistens ist es bei gesunden Frettchen futterabhängig, z.B. bei verdorbenem, unbekömmlichem oder ungewohntem Futter kann Durchfall entstehen. Beim Durchfall ist es sehr wichtig, dass die Tiere viel trinken, da sie durch den Durchfall viel Flüssigkeit verlieren. Das normale Futter sollte erst einmal weggelassen werden und anstelle dessen kann leichtverdauliches Futter angeboten werden (mageres Muskelfleisch, Reis, Kartoffelbrei ohne Gewürze, Spezialfutter vom Tierarzt). Hausmittel wie die Heilerde kann zusätzlich verabreicht werden. Wenn der Durchfall blutig, schleimig, verfärbt oder nach zwei Tagen nicht vorbei ist, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser kann anhand einer Kotuntersuchung feststellen, welche Ursachen der Durchfall hat und dem Tier bei Bedarf eine Infusion geben, damit der Körper nicht austrocknet. Siehe dazu auch: Kokzidiose und Parasitenbefall


Erbrechen

Eine Entleerung des Magens über die Speiseröhre durch den Mund kann verschiedene Gründe haben. In erster Linie ist es eine Schutzfunktion des Körpers, der versucht unverdautes Futter (das zu schnell heruntergeschluckt wurde), Fremdkörper oder unverdauliches loszuwerden. Dabei ist zu unterscheiden, ob im erbrochenem Mageninhalt Futterreste vorhanden sind oder nicht. Wenn das Erbrochene blutig ist, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.


Erkältung

Siehe Grippe


Fettschwanz

Unter dem Begriff versteht man eine fast haarlose, meist schuppige Rute. Diese tritt beim Frettchen häufig auf. Ein Fettschwanz entsteht meistens beim Fellwechsel (Frühling) und verschwindet beim darauffolgenden Fellwechsel (Herbst) wieder. Beim Fellwechsel verstopfen die Haarkanäle mit Talg, dadurch fallen die Haare aus. Man sollte allerdings immer kontrollieren, wie die Färbung der Haut an der Rute ist. Sollte diese rot oder krustig sein, ist es besser einen Tierarzt aufzusuchen. Mit Gabe von Biotin bzw. Haut- und Fellpräparaten wie z.B. Bay.o.Pet Murnilpulver/Tabletten, Bierhefeflocken/Tabletten, Distelöl oder Lebertranöl kann etwas gegen den Fettschwanz unternommen werden.


Fremdkörper

Kleinteile, die Frettchen bei ihrem täglichen Freilauf fressen, können zu einem Darmverschluss führen. Die Anzeichen bei Fremdkörpern können erhöhtes Speicheln, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Müdigkeit sein. Dabei haben sie meistens Durchfall, schleimigen Kotabsatz oder überhaupt keinen Kotabsatz (bei einem Darmverschluss). Bei verschluckten Fremdkörpern bleibt meistens eine operative Entfernung nicht aus.


Grippe, Erkältung (Influenza)

Menschen können Frettchen mit Grippe anstecken, dies passiert aber eher selten. Wahrscheinlicher ist es, dass die Tiere bei kälterem Wetter erkranken oder sich gegenseitig anstecken, dabei zeigen sie ähnliche Anzeichen wie Menschen. Sie haben meistens Fieber, eine trockene Nase, Nasenausfluss, Husten, Müdigkeit und müssen niesen. Bei manchen Tieren kommt eine Übelkeit mit Erbrechen dazu. Erkrankte Tiere sollten behandelt werden, da eine verschleppte Erkältung zu einer Lungenentzündung führen kann.


Hautkrankheiten

Krankheiten der Haut können verschiedene Ursachen haben wie z.B. Verätzungen, Verbrennungen (Sonne, Hitze), Reaktionen auf Unverträglichkeit (Allergien) oder hormonelle Ursachen. Aber auch Parasiten, Viren, Bakterien und Pilze spielen eine Rolle. Zur Untersuchung stehen Haut-/Haarproben und Gewebeproben.


Hautpilz

Die Anzeichen von einem Hautpilz (Dermatomykose = Hautpilzerkrankung) sind sehr unterschiedlich. Meistens färbt sich die Haut rötlich, wird krustig oder schuppig, es entstehen nässende Hautblasen und die Haare fallen an der Stelle aus. Dabei entsteht ein Juckreiz, durch das Kratzen werden die Symptome verschlimmert. Ein Hautpilz ist sowohl von Tieren auf den Menschen übertragbar als auch vom Menschen auf das Tier. Eine Übertragung der Pilzsporen erfolgt durch direkten Kontakt der betroffenen Hautstelle.


Herzerkrankungen

Auch das Herz ist eine häufige Erkrankung beim Frettchen. Kranke Tiere zeigen z.B. eine vermehrte Müdigkeit, erhöhte Atemtätigkeit, Atemnot, Husten (das sog. Herzhusten), verminderte Ausdauer, Hinterpfoten geben nach oder haben blasse bzw. bläuliche Schleimhäute. Außerdem können von Herzerkrankungen Wasseransammlungen bzw. Wassereinlagerungen im Körper entstehen, diese sind meistens in der Lunge, in den Beinen oder im Bauchraum. Herzerkrankungen können angeboren sein, aber auch im Laufe des Lebens durch Krankheiten, Alter o.ä. entstehen. Die häufigsten Herzerkrankungen sind Herzklappen- und Herzmuskelerkrankungen. Eine Herzinsuffizienz kann sowohl aktiv (akutes Herzversagen) als auch chronisch (über eine längere Zeitdauer abbauende Herzaktivität) vorkommen. Beim jährlichen Impfen sollte das Herz immer mit abgehört werden, weitere Untersuchungsmöglichkeiten sind der Herzultraschall und das EKG. Herzpatienten können bei einer regelmäßigen Gabe von Medikamenten noch ein sehr langes Leben vor sich haben.


Hitzschlag

Frettchen haben sehr schlecht entwickelte Schweißdrüsen, dadurch können sie nicht schwitzen und ihre Körpertemperatur von alleine regeln. Aus diesem Grund sind Frettchen sehr hitzeanfällig und sollten keinen erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden, dabei reichen allerdings schon ca. 31 °C. Bei einem Hitzschlag zeigen Frettchen Atemnot, Krämpfe, sind apathisch, hecheln und haben trockene blasse Schleimhäute, die Temperatur ist erhöht. Dabei ist ein Kreislaufzusammenbruch nicht selten, der zu einer Bewusstlosigkeit führen kann. Den Zustand vom Kreislauf kann man am besten anhand der Schleimhäute kontrollieren. Dabei drückt man mit dem Finger in der Mundschleimhaut auf eine unpigmentierte (ungefärbte) Stelle, diese färbt sich weiss. Normalerweise sollte die Schleimhaut innerhalb von 3 Sekunden wieder gefärbt sein. Sollte es länger brauchen bis sich das weiss in ein rosa färbt, ist es ein Hinweis, dass der Kreislauf nicht stabil ist. Bei einem Hitzschlag sollte das Tier sofort gekühlt werden. Am besten erst einmal aus der Hitzequelle entfernen und einen kühlen Raum aufsuchen, dabei unbedingt versuchen, dass die Körpertemperatur durch feuchte kühle Handtücher oder Wasser sinkt. Eine Flüssigkeitsaufnahme durch Trinken ist ebenfalls wichtig. Bei einem Hitzschlag sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.


Influenza

Siehe Grippe


Insulinom

Siehe Bauchspeicheldrüsentumor


Kokzidien

Kokzidiose ist eine Parasitenerkrankung, die durch sogenannte Kokzidien (einzellige Lebewesen) verursacht wird. Betroffen von dieser Erkrankung sind sowohl Säugetiere als auch Vögel und Reptilien. Die meisten Kokzidienarten sind von jeder Tierart artspezifisch, so dass eine direkte Übertragung auf eine andere Tierart bzw. auf den Menschen kaum möglich ist. Eine Ansteckung innerhalb einer Tierart ist jedoch sehr wahrscheinlich und erfolgt entweder durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder durch Kontakt mit verseuchten Gegenständen. Kokzidien können sich mit dem gekauften Futter einschleichen. Am meisten betroffen sind Jungtiere, allerdings kann die Erkrankung in jedem Alter auftreten. Bei betroffenen Tieren erkennt man zuerst keine Symptome, umso weiter die Erkrankung fortschreitet erleiden sie Fieber und einen sehr starken breiigen, wässrigen oder sogar blutigen Durchfall. Meistens verweigern sie eine Futteraufnahme und magern dabei ab.


Krebs

Siehe Tumor


Lebererkrankungen

Die meisten Ursachen einer Lebererkrankung sind u.a. Tumore, Fettleber, Leberentzündung (Hepatitis) oder ein akutes Leberversagen. Unter dem Begriff Fettleber versteht man eine Verfettung der Leber. Die häufigste Ursache dafür ist Übergewicht, aber auch durch Medikamente, Eiweißmangel, Vergiftungen und bei einer Trächtigkeit kann eine Fettleber auftretten. Zu viel Alkohol führt ebenfalls zu einer Fettleber, dies ist aber bei Frettchen eher unwahrscheinlich.

Leberentzündung (Hepatits) ist die bekannteste Lebererkrankung, dabei unterscheidet man hauptsächlich zwischen einer aktiven und chronischen Form der Erkrankung. Die aktive Form ist die akute Leberentzündung, während die chronische Form über Jahre dauern kann. Mögliche Ursachen sind vor allem Viren, aber z.B. auch Verletzungen der Leber, Gifte, Medikamente, Bakterien, Parasiten oder (bei Frettchen eher unwahrscheinlich) Drogen. Bei einer Hepatits werden die Leberzellen angegriffen, zerstört und sterben teilweise anschließend ab, die Leber kann ihre Funktionen nicht mehr aufrecht erhalten, der Stoffwechsel versagt, es entsteht eine übermäßige Anzahl von Bilirubin im Blut, dies wiederrum führt zu einer Gelbsucht (Ikterus). Erkrankte Tiere sind schlapp, erbrechen, haben Fieber, Durchfall und eine gelbliche Färbung von allen Schleimhäuten, Häuten bzw. Kot und Urin. Bestimmte Arten von Hepatitis sind ansteckend.


Magen-Darm Erkrankung

Siehe Durchfall und Erbrechen


Niere, Nebenniere

Ein häufig erkranktes Organ bei Frettchen ist die Nebenniere. Diese kann z.B. vergrößert, tumorös oder eine Unter- / Überproduktion von Hormonen haben. Je nach Erkrankung zeigen erkrankte Tiere u.a. eine Futterverweigerung, sind schlapper und magern ab, die Knochen bzw. die Muskeln können sich ebenfalls zurückbilden. Die Haut kann sich leicht gelblich färben oder andere Hautveränderungen wie z.B. Wunden und kleine Bläschen aufweisen, dabei entsteht häufig eine Haarlosigkeit im Bauch- und Schwanzbereich.

Genauso wie bei der Nebenniere sind die häufigsten Erkrankungen der Niere tumorös, aber auch Erbkrankheiten und Nierensteine spielen u.a. eine Rolle. Je nach Nierenerkrankung zeigen erkrankte Tiere z.B. einen erhöhten Juckreiz, sind schlapper, trinken vermehrt oder verweigern eine Futteraufnahme. Zu sehen ist auch ein zunehmendes Ranzverhalten (ohne in der Ranz zu sein). Der Urin riecht sehr stark und ist meist blutig. Nierenerkrankungen unterteilt man in ein akutes Nierenversagen und ein chronisches Nierenversagen (Niereninsuffizienz). Bei einem akuten Nierenversagen handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Zusammenbruch der Niere, das betroffene Tier kann apatisch oder sogar bewußtlos sein. Es sollte auf jeden Fall sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Bei einer chronischen Niereninsuffizienz handelt es sich um die langsamere bleibende Form. Diese geht über Monate und kann sich sogar über Jahre hinweg ziehen, während die Nierenfunktion immer weiter abbaut. Erkrankte Tiere sollten immer viel trinken, eine salz- und eiweißarme Ernährung wirkt sich ebenfalls positiv aus.


Parasitenbefall

Im allgemeinen erkennt man einen Parasitenbefall von Ektoparasiten (auf dem Wirtstier lebenden Parasiten) an leichten bis starken Hautveränderungen. Diese können eitrige, krustige oder blutige Stellen sein. In den meisten Fällen zeigen Wirtstiere mit einem Parasitenbefall einen starken Juckreiz. Bei Endoparasiten (im Wirtstier lebende Parasiten) zeigen befallene Tiere meistens einen aufgeblähten Bauch, Durchfall, Husten uvm., eine nähere Beschreibung zu den verschiedenen Parasiten und ihre Merkmale steht beim Unterpunkt Parasiten.


Staupe

Das Virus der Staupe gehört zur Familie der Paramyxoviren. Betroffen sind von dieser Krankheit u.a. Hunde und marderartige Tiere, eine Ansteckung untereinander ist möglich, diese erfolgt sowohl über einen direkten Kontakt der Sekrete und Exkrete bereits erkrankter Tiere (Kot, Urin, Blut, Mund- und Nasenausfluss) als auch durch eine indirekte Ansteckung. Die indirekte Übertragung erfolgt durch Hände, Kleidung, Gegenstände o.ä., somit sind auch reine Wohnungstiere nicht vor einer Ansteckung sicher. Der Viruserreger bleibt außerhalb eines lebenden Organismus nur ein paar Tage infektiös, allerdings ist er bei Trockenheit und Kälte recht resistent. Der Körper kann innerhalb der ersten neun Tage Antikörper bilden, die ausreichen, dass sich keine Krankheitssymptome bilden. Falls der Körper keine Antikörper bilden kann, beginnen die Symptome der Krankheit.

Diese sind u.a. bei der katarrhalischen Form eitriger Ausfluss und verklebte Augen/Nasenlöcher, wunde Stellen und Fieber. Nicht selten folgt eine Erkrankung des Atmungssystems, das Tier fängt an zu husten, niesen und leidet an Atembeschwerden oder bekommt eine Lungenentzündung. Die Nahrungsaufnahme wird verweigert, es folgt eine Abmagerung. Bedingt durch Durchfall und Erbrechen leidet der Körper an einem Wasserverlust, der eine Austrocknung des Körpers zur Folge hat. Einem Krankheitsbefall im Nervensystem (nervöse Form) folgen meistens Speicheln, Krampfanfälle und Störungen im Bewegungsapparat. Staupe kann tödlich sein, muss aber nicht. Allerdings enden die meisten Erkrankungen bei Jungtieren tödlich. Bei überstandener Infektion kann ein sogenanntes Staupegebiss zurückbleiben, dabei färben sich die Zähne durch Defekte des Zahnschmelzes gelblich. Gegen Staupe kann und soll geimpft werden!


Tollwut

Es ist eine Viruserkrankung, die immer mit dem Tod endet. Dank regelmäßiger Impfungen ist die Tollwutgefahr für Haustiere sehr gering und kommt kaum noch vor. Tollwut ist sowohl von Tier zu Tier, als auch von Tieren auf den Menschen übertragbar. Ein an Tollwut erkranktes Tier muss gemeldet und eingeschläfert werden. Nach dem Biss von einem erkrankten Tier dauert es in der Regel 2 bis 8 Wochen, bis die Krankheit ausbricht. Der Tod tritt nach Erscheinen der ersten Symptome innerhalb von 1 bis 7 Tagen ein. Die ersten Anzeichen dieser Krankheit sind Wesensveränderungen. Erkrankte Tiere werden besonders agressiv, bissig und zeigen einen gesteigerten Geschlechtstrieb. Je weiter die Krankheit fortgeschritten ist, folgen Lähmungserscheinungen, Heiserkeit und Schluckstörungen. Durch das erhöhte Speicheln entsteht der Schaum vor der Schnauze. Wildtiere verlieren die natürliche Scheu gegenüber dem Menschen.


Tumor, Krebs

Die häufigste Erkrankung von Frettchen sind Tumore, dabei handelt es sich um eine Gewebszunahme bzw. Zellwachstum von Organen / vom Gewebe. Tumore können sowohl gutartig (benigne) als auch bösartig (maligne) sein. Gutartige Tumore wachsen meistens langsamer und sind sehr gut abgegrenzt, während bösartige Tumore schneller wachsen und schlechter bis gar nicht abgegrenzt sind. Tumore können streuen und verteilen sich so auf andere Gebiete des Körpers. Je nach betroffenem Gewebe bzw. Organ werden die Tumore benannt und verursachen an der Stelle des Körpers Leistungseinschränkungen. Tumorzellen kann man anhand einer Biopsie / Gewebeprobe beurteilen.


Vergiftung

Sollte ein Frettchen chemische Mittel wie Putzmittel erwischen oder giftige Pflanzen fressen, kann es zu einer Vergiftung kommen. Vergiftungserscheinungen können Erbrechen, Durchfall, starkes Speicheln, Krämpfe, Atemnot (Blaufärbung der Haut), Lähmungserscheinungen und Untertemperatur sein, wobei das Frettchen meistens nicht mehr ansprechbar ist, beim Durchfall und beim Erbrochenem ist meistens sogar Blut enthalten. Bei einer Vergiftung ist sofortiges Handeln gefragt, denn ein Gang zum Tierarzt bleibt nicht aus. Falls das Frettchen auf frischer Tat erwischt wurde, sollte das Mittel oder die Pflanze auf jeden Fall mit zum Tierarzt genommen werden. Dieser kann den Vergiftungsfall besser einschätzen und dementsprechend handeln.


Verletzungen

Da Frettchen viel und wild toben kann es vorkommen, dass sie sich dabei verletzen. Kleinere Wunden können mit milden Desinfektionsmitteln und einer Wund- und Heilsalbe versorgt werden. Bei größeren oder tieferen Wunden sollte ein Tierarzt aufgesucht werden da, diese im Bedarfsfall genäht werden müssen.


Zahnprobleme

Vor allem bei Frettchen, die viel Nassfutter fressen, bildet sich Zahnstein. Die Tiere riechen verstärkt aus der Maulhöhle und haben einen gelblich-braunen Belag auf den Zähnen, es kann sogar zu einer Zahnfleischentzündung (Paradontitis) kommen, die man anhand von rot entzündetem Zahnfleisch erkennt. Der Zahnstein selbst ist eine feste Auflagerung direkt auf den Zähnen. Vorbeugend sollte man Frettchen viel kauen lassen, dies ist zu vergleichen mit Zähneputzen. Trockenfutter, Frischfleisch und Kaustangen eignen sich dafür besonders. Eine nachträgliche Entfernung des Zahnsteines kann nur unter Narkose vom Tierarzt durchgeführt werden. Mit der Zeit kann es vorkommen, dass Frettchen beim wilden Spielen oder durch das Nagen an den Gitterstäben abgebrochene Zähne bekommen, die teilweise auch absterben können. Diese färben sich dunkler ein und werden glasig. Solange diese Zähne dem Tier nicht schmerzen, muss man nichts unternehmen, allerdings sollte man die Zähne regelmäßig kontrollieren. Sobald ein Zahn schmerzt oder zerstört ist, muss dieser in den meisten Fällen gezogen werden.

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